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Großbritannien und der Austritt aus der EU: Welche Folgen hat der Brexit für Sparer und Anleger?

27. Februar 2020

Brexit: Mögliche Folgen für die eigene Geldanlage

Welche Folgen hat der Brexit? Werden wir in Zukunft noch unseren Earl Grey genießen können? Und was, wenn mein Geld auf einem britischen Konto liegt und ich in britische Aktien investiere? Unser Autor gibt Antwort auf Fragen besorgter Leser.


Liebe Leserin, lieber Leser,

so manches politische Ereignis hat auch das Zeug dazu, im privaten Bereich Konsequenzen nach sich zu ziehen. Insofern war es am Morgen des 1. Februar doch beruhigend festzustellen, dass trotz des um Mitternacht erfolgten Austritts der Briten sich noch ausreichend Earl Grey in der Teedose befand, die Orangenmarmelade beim Edeka noch nicht aus dem Regal geräumt war und die Handynummer meiner britischen Schwägerin noch funktionierte.

Als Hamburger fühlen wir uns den Briten ja generell eng verbunden – das liegt sicherlich nicht nur daran, dass zwischen uns lediglich die Nordsee liegt. Auch das gute und beständige Wetter teilen wir uns mit unseren Freunden von der Insel.

Insofern war der 31. Januar, der Austritt Großbritanniens aus der EU, nicht nur ein symbolträchtiger Tag für uns. Doch aufgrund der sich nahtlos anschließenden Übergangsperiode werden im Alltag für die Mehrheit der in Deutschland Lebenden noch keine Veränderungen festzustellen sein.

Auswirkungen des Brexits auf unseren Alltag

Das könnte sich am 1. Januar 2021 ganz anders darstellen, wenn die Briten und die in der EU verbliebenen Europäer bis dahin keine Einigung hinsichtlich des Fortbestehens von Gesetzen, Richtlinien und Standards in den Bereichen Handel und Verkehr gefunden haben – oder die beiden Parteien sich nicht bis zum 1. Juli auf eine Verlängerung dieser Übergangsperiode um ein oder zwei Jahre verständigt haben.

Dann werden wir ggf. plötzlich merken, dass Lebensmittel von der Insel aufgrund von Zöllen teurer werden. In der Folge weichen Konsumenten auf andere, günstigere Produkte aus und die Einzelhändler beginnen, die ersten Produkte aus den Regalen zu nehmen.

Und ggf. wird es dann auch bei Einreisen ins britische Königreich an den Grenzkontrollen keine privilegierten Schalter mehr für EU-Bürger geben. Vielleicht sind wir dann aus Sicht der Briten einfach nur noch „others“, Bürger aus Drittstaaten.

Was bedeutet der Brexit für meine Kapitalanlagen?

Für die eigenen Kapitalanlagen hat der Brexit in der Regel die geringste Bedeutung. Selbst wenn Sie ein Girokonto bei einer britischen Bank auf der Insel führen sollten oder dort eine Spareinlage getätigt haben, würde die britische Einlagensicherung mit einer Obergrenze von derzeit 85.000 £ auch Sie weiterhin schützen. Und wenn Sie – oder Ihr europäischer Aktienfonds – britische Aktien halten, werden für diese auch nach Ende der Übergangsfrist weiterhin Dividenden fließen. Und natürlich kann man sie auch künftig kaufen und verkaufen.

Fraglich hingegen wäre, ob in der Zukunft verbesserte Konditionsvorgaben auch umgesetzt würden. Würde die EU also in ein paar Jahren eine Richtlinie erlassen, dass nicht nur Überweisungen in Euro ins europäische Ausland zu den Kosten einer Inlandsüberweisung auszuführen sind, sondern auch Überweisungen in Fremdwährungen, dann könnte es sein, dass Überweisungen nach Großbritannien davon nicht begünstigt wären. Aber das ist am Ende kein Beinbruch, sondern nur eine Nickligkeit.

Bleiben wir zunächst einmal optimistisch, dass die Bereitschaft zu Kompromissen obsiegt.

Meine Schwägerin würde es freuen. Sie war, um es mit der gebotenen englischen Zurückhaltung auszudrücken, not amused, als sich ihre Landsleute seinerzeit für den Brexit entschieden. Denn sie selbst hat die letzten zehn Jahre vor allem in Polen, Deutschland, Frankreich und der Schweiz gelebt bzw. gearbeitet. In Großbritannien ist sie nur noch zu Besuch. Insofern weiß sie aus praktischer Erfahrung, dass ein politisch geeintes Europa ein hohes Gut ist – und auch dem Einzelnen vieles erleichtert.

Mit herzlichen Grüßen aus einem heute – ganz überraschend – stürmisch-regnerischen Hamburg,

Wolff Seitz
Leiter Produktmanagement Investment

Seine ersten beiden Aktien kaufte er als Teenager 1987 inmitten des schwarzen Oktobers – leider nicht am Tiefpunkt und zudem beides deutsche Autotitel, also ohne Risikostreuung. Um diese und ähnliche Fehler zu reduzieren, absolvierte er bei einer norddeutschen Regionalbank zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann und parallel zu seiner Tätigkeit als Anlageberater ein BWL-Studium an der FernUniversität Hagen. Sein Ziel für ONVEST: Kapitalanlage entmystifizieren – die Börse ist der Wochenmarkt für Wertpapiere – und den Zugang zur professionellen Geldanlage so einfach und komfortabel wie möglich machen.

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