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30. November 2018

Keine Frage der Liebe

Eine weit verbreitete Meinung unter Anlegern: Der richtige Einstiegszeitpunkt für den Kauf von Aktien und Anleihen ist gekommen, wenn der Aktienkurs seinen tiefsten und damit günstigsten Punkt erreicht hat. Und damit beginnt das angespannte Warten auf den Börsenrückgang. Ein Sparplan kann Abhilfe verschaffen.


Liebe Leserin, lieber Leser,

es gibt Menschen, die warten seit Jahren auf den oder die Richtige(n). Und in Liebesdingen mag es gerechtfertigt erscheinen, diesbezüglich keine Kompromisse einzugehen. Wenn es aber um den richtigen Einstiegszeitpunkt für den Kauf von Wertpapieren geht, sind wir durchweg anderer Meinung.

Tief einsteigen, um günstig zu kaufen?

So wird landläufig das Erreichen des tiefsten und damit günstigsten Kurses eines Wertpapieres als der einzig richtige Zeitpunkt für den Erwerb der Aktie oder der Anleihe angesehen. Leider können die wenigsten Mitmenschen verlässlich in die Zukunft blicken, um in Erfahrung zu bringen, welches auf Sicht der kommenden Wochen, Monate oder gar Jahre der niedrigste noch zu erwartende Kurs sein wird.

Ersatzweise behelfen sich Anhänger dieser Theorie deshalb mit einem Blick in die Vergangenheit auf den oder die historischen Tiefstkurse. Und warten von Stund  an darauf, dass ein Wertpapier oder ein Markt-Index – wie z.B. der Deutsche Aktienindex DAX – wieder so tief sinken mögen, wie er es vor geraumer Zeit schon einmal tat. Die Idee und der dahinterstehende Wunsch ist verständlich: Niemand will zu teuer kaufen.

Doch die Wahrscheinlichkeit, dass diese Mitmenschen niemals auch nur eine Aktie oder ein anderes Wertpapier besitzen werden, ist groß: Denn gerade bei besonders guter Börsenlage warten viele Anleger an der Seitenlinie auf den nächsten Einbruch – und steigen bereits bei kleineren Rücksetzern ein. Im Ergebnis steigt die Börse weiter.

Der Teufelskreis des Wartens

Aber alles hat irgendwann ein Ende, auch die schönste Börsenwetterlage. Und so kracht es dann, vielleicht um 20 oder gar 30 Prozent. Schaffen es die Anhänger der Tiefstpreis-Theorie jetzt, ihr Bargeld an der Börse zu investieren oder überlassen sie die Schnäppchen den anderen? Vermutlich greifen wieder nur die anderen zu. Denn der Börsenrückgang wird ja zumeist von einer negativen Nachrichtenlage begleitet. Das können politische Ereignisse sein, wie Regierungswechsel, Terroranschläge oder Kriege. Oder miserable wirtschaftliche Ergebnisse oder Prognosen, die auf Jahre hinaus den Untergang der Welt, zumindest aber den der Weltwirtschaft erwarten lassen. Und dann braucht es Mut, die nun tatsächlich niedrigen Kurse zum Einstieg zu nutzen.

So endet die Strategie des Wartens auf den günstigsten Einstieg regelmäßig in einem Teufelskreis, innerhalb dessen das Geld nie investiert wird. Gleichwohl ist festzuhalten: Der Investitionszeitpunkt hat einen großen Einfluss auf den Anlageerfolg, und es wäre wünschenswert, so günstig als möglich zu kaufen – doch glauben Sie uns: Man erwischt den Tiefstpunkt nur per Zufall und mit außergewöhnlichem Mut.

Langfristig Planen auch beim Einstieg

Ein Anleger, der von der langfristigen Überlegenheit der Unternehmensbeteiligung als Anlageform überzeugt ist, investiert deshalb den gewünschten Betrag tendenziell immer sofort – ggf. gestreckt auf zwei oder drei Teilbeträge, für deren Investition er aber bereits jetzt die Kalenderdaten festlegt. Letzteres dient der eigenen Disziplinierung. Denn die künftigen Schwankungen – auch und gerade die nach unten – sind ein Zufallsprozess und nicht präzise prognostizierbar. Und wenn der Anleger davon ausgeht, dass sich Unternehmensbeteiligungen gegenüber anderen Anlageformen wie verzinslichen Wertpapieren oder Immobilien langfristig als die erfolgreichere herausstellt, wäre es fahrlässig, nicht dabei zu sein. Entsprechende Berechnungen, die aufzeigen, was es bedeutet, die erfolgreichsten Handelstage an der Börse verpasst zu haben, werden regelmäßig veröffentlicht – in einer unserer nächsten Ausgaben werde ich Ihnen auf Wunsch gerne ein paar Zahlenbeispiele präsentieren.

Der Sparplan verschafft Abhilfe

Aber Geldanlage ist eben nicht nur eine Kopf-, sondern auch eine Bauchentscheidung. Wem also – und das ist kein Makel – der Mut für eine größere Einmalanlage fehlt, der sei an die Möglichkeit des Sparplans erinnert. Schritt für Schritt erhöhe ich mein Engagement – und kommt es dann zu dem oben skizzierten größeren Rücksetzer, finde ich vielleicht sogar den Mut, zusätzliches Geld zu investieren. Aber auch dann, daran sei erinnert, werde ich vermutlich nicht den Tiefstpreis erwischen.

Entscheidend ist deshalb, dass wir unseren Unternehmensbeteiligungen ausreichend Zeit mitgeben.

Das Deutsche Aktieninstitut wertet beispielsweise seit vielen Jahren aus, wie Einmalanlagen in die großen deutschen, im DAX zusammengefassten Börsenwerte verlaufen werden. Das Ergebnis beruhigt Wer seit Ende 1987, also der Geburtsstunde des DAX, seinen Aktien mehr als zehn Jahre Zeit gegeben hat, konnte bis Ende 2017 in 226 von 231 möglichen kalenderjährlichen Anlagezeiträumen einen Wertzuwachs verbuchen. In den verblieben fünf Fällen wurde seine Geduld im Extremfall nochmal drei weitere Jahre strapaziert.

Ihnen wünsche ich, dass Ihre Geduld so oder so nicht strapaziert wird. Schon gar nicht in den eingangs zitierten Liebesdingen. Denn die sind definitiv wichtiger als finanzielle Erfolge.

Insofern wünschen wir Ihnen eine gute Zeit, bleiben Sie uns gewogen – und tschüss!

Wolff Seitz
Leiter Produktmanagement Investment

Seine ersten beiden Aktien kaufte er als Teenager 1987 inmitten des schwarzen Oktobers – leider nicht am Tiefpunkt und zudem beides deutsche Autotitel, also ohne Risikostreuung. Um diese und ähnliche Fehler zu reduzieren, absolvierte er bei einer norddeutschen Regionalbank zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann und parallel zu seiner Tätigkeit als Anlageberater ein BWL-Studium an der FernUniversität Hagen. Sein Ziel für ONVEST: Kapitalanlage entmystifizieren – die Börse ist der Wochenmarkt für Wertpapiere – und den Zugang zur professionellen Geldanlage so einfach und komfortabel wie möglich machen.

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