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7. Januar 2019

Gestern, heute und morgen

Welche Ereignisse haben die Kapitalmärkte im vergangenen Jahr geprägt? Woran fehlte es 2018 und wie wird es im nächsten Jahr weitergehen? Für Anleger lohnt es sich, einen kritischen Blick zurückzuwerfen und einen auf das kommende Jahr zu riskieren.


Liebe Leserin, lieber Leser,

da ist es, das neue Jahr! Und wie habe ich doch noch in der Grundschule in so manches Poesiealbum geschrieben: Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich! Dieser von Erich Kästner überlieferte Aphorismus hat durchaus das Zeug zur Börsenweisheit.

Doch bevor ich den Blick dergestalt nach vorne wende, gestatten Sie mir noch einen Blick zurück. Zwar habe ich den Jahreswechsel dank meiner Vorliebe für Saftschorlen ohne den im Freundeskreis häufiger zitierten Stubentiger überstanden: Schaue ich mir aber die Kapitalmärkte an, war 2018 kein außergewöhnlich guter Jahrgang, sondern im Gegenteil eher unterdurchschnittlich. Insofern bleibt zwar kein Kater, aber eine gewisse Ernüchterung zurück.

Donald Trump und die Aktienmärkte

Wohl haben wir uns mittlerweile daran erinnert, dass nichts so heiß gegessen wird, wie es zuvor gekocht wurde. Insofern kommen wir auch damit zurecht, dass der US-Präsident sich gerne spontan mit mehr oder minder relevanten Kommentaren von bis zu 280 Zeichen via Twitter an die Öffentlichkeit wendet. Deutlich handfester und damit nicht zu ignorieren, waren für die Aktienmärkte in den vergangenen zwölf Monaten aber die von Donald Trump ausgerufenen Handelskonflikte. Allen voran der anhaltende Streit mit China und die Drohungen in Richtung Europäischer Union – doch auch die Diskussion über eine Fortsetzung der nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA hielt die Märkte in der ersten Hälfte in Atem. Das drückte per Saldo nicht nur auf die Stimmung, sondern belastet zunehmend auch die Handelsströme und schwächt das Wirtschaftswachstum ab.

Prägende Ereignisse im Euroland

Der im Jahresverlauf 2018 gestiegene US-Dollar stand in Zusammenhang mit den in den USA auch im vergangenen Jahr fortgesetzten Zinsanstiegen – eine Folge der forcierten Politik der US-amerikanischen Notenbankpolitik. In Euroland gab es dahingehend wenig zu berichten. Wohl lief das Anleihen-Ankaufprogramm der Europäischen Zentralbank im September aus – aber den Leitzins hielt man bei null. Steigende Zinsen gab es dennoch: Denn in der zweiten Jahreshälfte publizierte die neugewählte italienische Regierung ihre Haushaltspläne für das Jahr 2019. Und die sahen entgegen allen Bemühungen der Vorgängerregierung plötzlich wieder eine deutlich zunehmende Staatsverschuldung vor. Ergo kletterten plötzlich die Risikoaufschläge für Anleihen Italiens und anderer Staaten der Euro-Peripherie, deren Verschuldungsgrad generell Anlass zur Sorge gibt: Griechenland, Portugal, Spanien und Irland. Letzteres stand auch wegen des von Großbritannien betriebenen Austritts aus der Europäischen Union im Fokus – droht dieser doch, die Handelsbeziehungen Irlands zum Rest der Union stark zu behindern.

2018 fehlte es an Vertrauen

Alles in allem Nachrichten, die das wichtigste zerstören, was vor allem die kurzfristig denkenden Teilnehmer am Kapitalmarkt brauchen: Vertrauen. Hinzu kamen die übrigen Verdächtigen: vor allem der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der Bürgerkrieg in Syrien und die anhaltende Migration – auch aus Afrika.

Doch nun zu der einleitenden Frage, was in 2019 an den Märkten passieren wird.

Wie sieht es 2019 an den Märkten aus?

Angelehnt an Erich Kästner wissen wir, dass Prognosen schwierig sind – besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Insofern vergeben wir uns nichts, wenn wir glauben, dass es im kommenden Jahr wechselhaft weitergehen wird: Weltweit rechnen wir nur noch mit einem gedämpften Wachstum – bedingt durch die bereits aufgebauten und ggf. noch weiter aufzubauenden Handelshemmnisse. Letztere werden auch einen Trend zu steigenden Preisen begleiten. Denn die (höheren) Zölle werden von den Importeuren auf die Preise umgelegt. In der Folge erwarten wir in Europa wie in Amerika einen Anstieg im Zinsniveau. Das führt zu vorübergehenden Wertminderungen bei festverzinslichen Wertpapieren – denn die Verzinsung der bereits um Umlauf befindlichen Papiere wird im Angesicht eines generell höheren Zinsniveaus relativ unattraktiver. Kauft man sich hingegen auf dem erhöhten Zinsniveau neue verzinsliche Wertpapiere, freut einen das Mehr an Rendite – sowohl im Rahmen des Fondserwerbs als auch der Direktanlage in Anleihen.

An den Aktienmärkten kann es – ausgehend von den zuletzt reduzierten Kursniveaus – wieder ein Stück nach oben gehen. Denn im Vergleich zu Anleihen sind diese weiterhin moderat bewertet. Das gilt selbst bei nicht mehr steigenden, sondern lediglich stabil bleibenden Unternehmensgewinnen. Und so sehen wir gerade im ersten Halbjahr mit Blick auf die anstehende Dividendensaison einiges Potenzial. In den USA wird der Effekt der in 2018 vorgenommenen Steuerreform leider nicht wiederholbar sein. Sollte Donald Trump aber stattdessen ein Infrastrukturprogramm aus der Tasche ziehen, mit dem die maroden Brücken und Highways des Landes auf Vordermann gebracht werden sollen, würde das die Aktienmärkte erneut begeistern – allerdings würde es auch die Verschuldung der USA auf ein neues Hoch treiben und die Renditen steigen lassen.

Aber grau ist alle Theorie! Überlassen wir weitere Einschätzungen, Überlegungen und vor allem die daraus resultierenden Kauf- und Verkaufsentscheidungen den Fondsmanagern. Stürzen wir uns stattdessen voller Freude in das neue Jahr und genießen unsere knapp bemessene Freizeit. 2019 hält zwar weder eine Fußball-EM oder-WM, geschweige denn eine Olympiade für uns bereit. Aber wenn der Sommer nur halb so gut wird, wie es der letzte war, bin ich als Hamburger mehr als zufrieden.

Jetzt werde ich allerdings erstmal die Poesie-Alben meiner Nichten nach neuen, bislang unentdeckten Börsenweisheiten durchforsten und verbleibe mit den besten Wünschen für die vor uns liegenden Monate, vor allem für die so wichtige Gesundheit!

Wolff Seitz
Leiter Produktmanagement Investment

Seine ersten beiden Aktien kaufte er als Teenager 1987 inmitten des schwarzen Oktobers – leider nicht am Tiefpunkt und zudem beides deutsche Autotitel, also ohne Risikostreuung. Um diese und ähnliche Fehler zu reduzieren, absolvierte er bei einer norddeutschen Regionalbank zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann und parallel zu seiner Tätigkeit als Anlageberater ein BWL-Studium an der FernUniversität Hagen. Sein Ziel für ONVEST: Kapitalanlage entmystifizieren – die Börse ist der Wochenmarkt für Wertpapiere – und den Zugang zur professionellen Geldanlage so einfach und komfortabel wie möglich machen.

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