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2. September 2019

Faszination der großen Zahl

Konnte man früher noch mit einer Viertelmillion D-Mark ein Reihenhaus in der Stadt erwerben, reicht es heute vielleicht noch für eine Eigentumswohnung älterer Bauart. Schuld ist die Inflation. Was bedeutet das für den eigenen Sparplan?


Mitte der 90er Jahre hatte ich eine Risiko-Lebensversicherung abgeschlossen. Es erschien mir eine vernünftige Entscheidung, um als künftiger Berufseinsteiger meine Partnerin für den Fall meines Todes abzusichern. Als Daumenregel galt damals wie heute, dass die Versicherungssumme etwa drei bis fünf Jahresgehältern entsprechen sollte. Mangels eigenen Einkommens – ich war Student – suchte ich mir mit Blick auf die Schaufenster-Angebote örtlicher Immobilienmakler eine andere Orientierungsgröße: Was würde man im Notfall benötigen, um später eine Immobilie abzubezahlen? Und so entschloss ich mich – natürlich auch mit Blick auf die Bezahlbarkeit der jährlichen Prämie – für eine Versicherungssumme von 250.000 Deutsche Mark. Eine Viertelmillion. Klang extrem viel. Und sehr beruhigend.

Über die Jahre habe ich an dieser Versicherung festgehalten. Die Versicherungssumme lautet seit der Währungsumstellung am 1. Januar 1999 auf knapp 128.000 Euro. Und ist immer noch viel Geld für mich. Aber weit weg von der Faszination der großen Zahl, die ich vor fast 25 Jahren fühlte. Und auch die Versicherungsprämie von rund 200 Euro pro Jahr ist keine so große Belastung mehr, wie sie es mal war.

Warum ist die Faszination ein Stück weit verloren gegangen? Weil wir, um Zahlen bewerten zu können, diese ins Verhältnis setzen. Wir suchen in unserer Orientierungslosigkeit einen Anker. Insofern vergleichen wir unwillkürlich die Versicherungssumme mit anderen finanziellen Größen: Was kostet mein Traumwagen? Oder was kostet ein Haus? Oder wie viel meint man, im Jahr für ein auskömmliches Leben zu brauchen.

Die Auswirkungen der Inflation

Und dann stelle ich fest, dass die Versicherungssumme früher noch gereicht hätte, um ein Reihenhaus in einer mittelgroßen deutschen Stadt zu erwerben – heute reicht sie mit Glück für eine kleine Eigentumswohnung älterer Bauart. Also: immer noch viel Geld. Aber nicht mehr genug, um die damaligen Absicherungsziele auch heute noch abdecken zu können.

Ursächlich dafür ist letztlich die vielzitierte Inflation. Sie ist in unseren Breitengraden glücklicherweise nicht dramatisch – und fällt unterjährig kaum ins Gewicht. Aber über längere Zeiträume macht sie sich dann doch bemerkbar. Nicht immer, aber häufig auch bei Gehältern. Diese werden, gerade in den tarifgebundenen Branchen, im Zuge der Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen regelmäßig angepasst. Und die Inflationsrate ist eine wesentliche Orientierungsmarke in den Verhandlungen.

Deshalb nimmt die Zahlung der Versicherungsprämie heute ein geringeres Gewicht meiner Gesamtausgaben ein – während sie vor zweieinhalb Jahrzehnten für den Studenten noch einen sichtbaren Konsumverzicht zur Folge hatte. Und das gilt natürlich nicht nur für Versicherungsprämien, sondern für viele derart stabile und langfristige Zahlungsvereinbarungen.

Der Sparplan und die Lebensversicherung

Wer zum Beispiel vor 10 Jahren bei einem Monatseinkommen von netto 2.200 Euro einen Sparplan mit monatlich 100 Euro abgeschlossen hat, verfügt heute möglicherweise über ein Einkommen von 3.000 Euro. Entsprachen die 100 Euro vor zehn Jahren noch einem Investment im Umfang von fast 5 Prozent des Einkommens, handelt es sich heute nur noch um eine Quote von knapp über 3 Prozent. Das kann ein Anlass sein, die eigene Sparquote zu überprüfen. Und an die eigenen, derzeitigen Möglichkeiten anzupassen. Das spräche dafür, die 100 Euro auf beispielsweise 130 Euro aufzustocken.

Der Sparplan – flexibel wie Ihr Leben

In der Praxis wird diese Anpassung oftmals nicht vorgenommen – obwohl das insbesondere bei Fondssparplänen leicht vonstatten geht: Bei ONVEST sind es nur vier Klicks. Um eine angemessene Altersvorsorge zu gewährleisten, sind viele Anleger im späteren Alter deshalb dazu gezwungen, ihre Sparpläne stärker aufzustocken als es ihrem eigentlichen Gehaltszuwachs entspricht. Da bereuen es manche, dass sie die Anpassungen der Sparbeiträge nicht bereits früher vollzogen haben.

Ein Fondssparplan ist übrigens auch der Grund, warum ich die Versicherungssumme nicht aufgestockt habe. Denn diesen hatte ich bei meinem Berufsstart begonnen und im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut. Und so setzt sich nun die Absicherung meiner Partnerin aus mehreren Komponenten zusammen.

Lediglich ein Wermutstropfen bleibt: Die Faszination bei großen Zahlen hat sich nicht wieder eingestellt. Aber das ist in meinem Fall wohl ein berufsbedingter Gewöhnungseffekt.

Wolff Seitz
Leiter Produktmanagement Investment

Seine ersten beiden Aktien kaufte er als Teenager 1987 inmitten des schwarzen Oktobers – leider nicht am Tiefpunkt und zudem beides deutsche Autotitel, also ohne Risikostreuung. Um diese und ähnliche Fehler zu reduzieren, absolvierte er bei einer norddeutschen Regionalbank zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann und parallel zu seiner Tätigkeit als Anlageberater ein BWL-Studium an der FernUniversität Hagen. Sein Ziel für ONVEST: Kapitalanlage entmystifizieren – die Börse ist der Wochenmarkt für Wertpapiere – und den Zugang zur professionellen Geldanlage so einfach und komfortabel wie möglich machen.

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