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2. September 2019

Fürs Alter vorsorgen

Wer den Ruhestand sorgenfrei genießen möchte, sollte sich mit dem Thema Altersvorsorge möglichst frühzeitig auseinandersetzen. Häufiges Problem dabei: Die Flut an Informationen verursacht Unsicherheit. Wir versuchen Licht ins Dunkel zu bringen.


Die Ermordung des österreichischen Thronfolgers in Sarajewo am 28. Juni 1914 war Anlass, aber nicht Ursache des ersten Weltkrieges. Mit diesem Beispiel erläuterte uns vor 30 Jahren unser Geschichtslehrer den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen diesen beiden häufig synonym gebrauchten Begriffen. Wenn ich aus meinem Freundeskreis zum Thema Geldanlage angesprochen werde, ist die künftige eigene Altersvorsorge häufig Anlass und Ursache zugleich.

Altersvorsorge – Ursache und Anlass zugleich

Anlass, weil gerade die jährliche Wasserstandsmitteilung der Deutschen Rentenversicherung im Briefkasten lag, in den Nachrichten eine Umfrage über die Altersarmut publiziert wurde oder weil die Kinder das Studium beenden und endlich wieder Geld da ist. Und Ursache, weil sich über die Jahre durch die ständige Informationsflut rund um das Niveau der Altersvorsorge, ihre Besteuerung, ihre Förderung und ihre Verbeitragung in der Sozialversicherung eine tiefgreifende Verunsicherung eingeschlichen hat.

Die gesetzliche Rentenversicherung

Die Verunsicherung ist verständlich. Denn die Bedingungen, unter denen Altersvorsorge stattfindet, sind komplex und zudem beständig in Bewegung. So werden im Umlagesystem der gesetzlichen Rentenversicherung immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentner finanzieren. Das bedeutet, dass – wollte man das Rentenniveau und das Renteneintrittsalter konstant halten – man von den künftigen Beitragszahlern höhere Beiträge fordern müsste. Und selbst wenn das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern konstant bliebe: Auch die Lebenserwartung nimmt zu und macht perspektivisch höhere Beitragszahlungen erforderlich, weil der einzelne Rentner nun länger und damit mehr Geld entgegennimmt. Die Alternative wäre, die Renten nicht mehr so stark steigen zu lassen oder das Renteneintrittsalter anzuheben. Es wird interessant zu beobachten sein, wozu die Politik den Mut findet.

Die drei Säulen der Altersvorsorge

Wer sich nicht vollständig davon abhängig machen will, was andere für ihn entscheiden – und wem vielleicht ohnehin das angestrebte Niveau der gesetzlichen Rente von derzeit 48 Prozent [1] für einen Standardrentner zu niedrig scheint –, der muss selber tätig werden.

Im Idealfall steht die eigene Altersvorsorge später nicht nur auf einer Säule (der gesetzlichen Rentenversicherung), sondern auf zwei weiteren: der betrieblichen und der privaten. Auch hier herrscht Bewegung: Die steigende Lebenserwartung fordert einen höheren Kapitaleinsatz für gleichbleibend hohe Renten. Und die sinkenden Kapitalmarktzinsen fordern einen höheren Beitrag in der Ansparphase. Last but not least werkelt die Politik von Zeit zu Zeit an den steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Bedingungen herum.

Die betriebliche Altersvorsorge

Die betriebliche Altersvorsorge führt über den eigenen Arbeitgeber. Zu den bekannteren Instrumenten zählen vor allem die Pensionskasse und die Direktversicherung. Besonderes Merkmal derselben ist, dass der Staat es ermöglicht, die Beiträge in der Ansparphase aus dem Bruttoeinkommen zu bezahlen. Das bedeutet, dass für diese Beiträge keine Lohnsteuer und keine Sozialversicherung abzuführen ist. Dafür muss der vorausschauende Sparer die Renten, die aus dieser Säule stammen, im Alter vollständig versteuern und – in der gesetzlichen Krankenversicherung – verbeitragen. Der Charme dieser Säule liegt neben den aufgeschobenen Abgaben, die sich über die Jahre mitverzinsen, in den Vergünstigungen, die der Staat und viele Arbeitgeber um diese Säule herumgestrickt haben. Diese resultieren aus den Sozialversicherungsbeiträgen, die der Arbeitgeber ebenfalls spart, wenn der Arbeitnehmer sich für eine Beitragszahlung entscheidet.

Die private Altersvorsorge

Die dritte Säule, die private Altersvorsorge, zeichnet sich durch höhere Freiheitsgrade aus: Während die Säulen 1 und 2 nur in Form von Renten konsumiert werden sollen, können in Säule 3 auch Anlageformen angesteuert werden, die im Alter Kapital zur Verfügung stellen. Das mag eine Kapitallebens- oder private Rentenversicherung, ein Fondssparplan oder eine vermietete Immobilie sein. Ob der Sparer aus diesem Vermögen heraus später wiederum eine Rente kauft, bleibt ihm überlassen. Gut zu wissen: Als 67-Jähriger müsste ich heute etwa 25.000 Euro in eine sofort beginnende private Rentenversicherung einzahlen, um lebenslang 100 Euro monatliche Rente zu beziehen.
Mit Förderungen hält sich der Staat in dieser Säule übrigens weitestgehend zurück. Einzig die bekannte Riester-Rente wartet mit Zuschüssen und – wie auch die etwas weniger bekannte Rürup-Rente – mit Steuererstattungen auf. Dafür sind beide auch weitestgehend als Rente zu konsumieren und selbige vollständig zu versteuern.

Den einen richtigen Weg gibt es nicht

Bei all dieser Komplexität ist es beruhigend zu wissen, dass es den einen richtigen Weg nicht gibt. Denn gerade weil alles in Bewegung ist, sollte man sich nicht auf lediglich zwei oder gar nur ein Mittel der zusätzlichen Altersvorsorge stützen. Wer weiß schon, was in den nächsten 20 bis 30 Jahren so passieren wird. Deshalb macht es Sinn zu streuen, sein monatliches Budget also auf mehrere Instrumente zu verteilen – auf geförderte und ungeförderte, auf betriebliche und private.

Und die Streuung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es auf dem Weg zur Rente weniger Anlässe und noch weniger Ursachen geben wird, in Sorge zu geraten.

Mit herzlichen Grüßen aus Hamburg


[1] Dieses Sicherungsniveau soll bis zum Jahr 2025 beibehalten werden. Es drückt das prozentuale Verhältnis der Rentenhöhe eines Standardrentners, der 45 Jahre lang einen Durchschnittsverdienst erzielt hat, gegenüber dem Arbeitsentgelt eines heutigen Durchschnittsverdieners aus. Rente als auch Arbeitsentgelt werden dabei vor Abzug von Steuern betrachtet.

Wolff Seitz
Leiter Produktmanagement Investment

Seine ersten beiden Aktien kaufte er als Teenager 1987 inmitten des schwarzen Oktobers – leider nicht am Tiefpunkt und zudem beides deutsche Autotitel, also ohne Risikostreuung. Um diese und ähnliche Fehler zu reduzieren, absolvierte er bei einer norddeutschen Regionalbank zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann und parallel zu seiner Tätigkeit als Anlageberater ein BWL-Studium an der FernUniversität Hagen. Sein Ziel für ONVEST: Kapitalanlage entmystifizieren – die Börse ist der Wochenmarkt für Wertpapiere – und den Zugang zur professionellen Geldanlage so einfach und komfortabel wie möglich machen.

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