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17. Januar 2019

Der Depotauszug

Ein kalter, regnerischer Tag im November reicht manchmal aus, um sich über das schlechte Wetter zu beklagen – und das obwohl ein einzelner Tag weder Rückschlüsse auf die Wetterlage des ganzen Jahres noch eine Prognose für das kommende zulässt. Gleiches gilt für den Jahresdepotauszug.


Liebe Leserin, lieber Leser,

noch während ich dabei war, im Anschluss an meinen letzten Beitrag die Poesiealben meiner Nichten nach neuen Börsenweisheiten zu durchblättern, kamen bei uns bereits die ersten Nachfragen zu unserem Kapitalmarktausblick an. Primär beschäftigte unsere Leser in diesen Mails die Frage, was sie hinsichtlich des Depotauszuges zu beachten hätten, der ihnen in diesen Wochen ins Haus geliefert wird.

Eine berechtigte Frage. Ich nehme das zum Anlass, meinen eigentlich für heute eingeplanten Beitrag über die wirtschaftliche Bedeutung der chinesischen Wollhandkrabbe für die norddeutsche Schafzucht zurückzustellen – und etwas praktischer zu werden.

Der Blick ins Depot oder was Anleger tun können

Die Funktion des Depotauszuges ist aus Sicht des Absenders primär eine Inventur: Sind auch alle Fondsanteile, die ich zu besitzen meine, dort abgedruckt? Insofern ähnelt er ein wenig dem Kontoauszug: Ist auch alles Geld, von dem ich glaubte, es zu besitzen, noch da?

Abseits dessen bietet der Depotauszug aber auch immer einen Anlass, einen Blick in das eigene Depot zu werfen und die dortige Aufstellung zu überprüfen. Wobei letztlich jeder Zeitpunkt so gut wie der andere ist – wenn man sich bewusst gemacht hat, dass es eben nur ein Punkt und keine längere Strecke ist.

Was ich damit sagen will: Da wir dazu neigen, gegenwärtige Informationen höher zu gewichten als vergangene, neigen wir auch zu Übertreibungen. Ein einziger völlig verregneter, mausgrauer, windiger und kalter Tag im letzten November reichte bei einer meiner Kolleginnen aus, von schlechtem Wetter zu sprechen – und zumindest für den unbedachten Moment zu vergessen, dass wir nicht nur einen großartigen Sommer, sondern auch einen großartigen Herbst hatten. Großartig im Sinne von trocken – ich weiß, die Natur sah das in Teilen anders.

Aber Sie verstehen, was ich meine: Kommt mein Depotauszug und zeigt mir, was meine Wertpapiere an einem einzigen Tag – dem 31.12. eines einzigen Jahres – Wert waren, neige ich schnell dazu, auf Basis dieser Stichtagsbetrachtung ein Urteil zu fällen. Und ggf. falsche Entscheidungen zu treffen.

Aussagekraft des jährlichen Depotauszugs

Dieser Versuchung unterlag ich in früheren Zeiten regelmäßig: Erhalte ich doch auch einmal pro Jahr einen Depotauszug meiner Bank – und lege diesen naturgemäß in meinem Ringordner auf dem Depotauszug des Vorjahres ab. Waren die Werte höher als im Jahr zuvor, war ich zufrieden – im umgekehrten Fall nicht. Es hat Jahre gedauert, bis ich mir diesbzgl. eine gewisse Souveränität angeeignet hatte.

Dabei half es, mir meinen mehrjährigen Anlagehorizont zu vergegenwärtigen. Und mir bewusst zu machen, dass der Vergleich von zwei zufälligen Momentaufnahmen keinen Rückschluss auf das Wetter eines ganzen Jahres zulässt. Und schon gar keine Prognose für das Wetter des kommenden Jahres.

Sicherlich trug auch dazu bei, dass ich verinnerlicht habe, dass die augenblickliche Bewertung der Aktie eines Unternehmens oder einer Anleihe, die in den Depotauszug eingeht, nichts anderes ist als der Preis, zu dem zwei Marktteilnehmer, ein Verkäufer und ein Käufer, sich am letzten Tag des Vorjahres auf einen Besitzerwechsel geeinigt haben. Abseits dessen, dass dieser Preis zum Zeitpunkt des Erhalts des Depotauszuges schon einige Wochen alt ist, hat dieser Preis zwar eine gewisse Indikatorwirkung für den Preis, zu dem der nächste Besitzerwechsel stattfindet – aber keinen  Anspruch auf Wahrheit oder Richtigkeit. Zudem zeigt er, dass es zwei Meinungen gibt: Der eine Marktteilnehmer, der Verkäufer, hielt das Wertpapier zu diesem Preis für mehr als fair bewertet, sah also kein weiteres Potential, sondern eher das Risiko eines Rückganges. Aber der Marktteilnehmer, der Käufer geht davon aus, dass er zu dem vereinbarten Preis gerade ein Schnäppchen gemacht hat, das Wertpapier also im Kurs wieder steigen wird.

Das Portfolio als Lösung gegen Wertschwankungen

Derart entspannt muss ich eigentlich nur eines prüfen: Ist mein Depot ausgewogen und das Ergebnis eines systematischen Anlageprozesses oder eine über die Jahre gewachsene Ansammlung von Wertpapieren? Ausgewogen heißt z.B. im Fall einer gewollt offensiven, also aktienlastigen Ausrichtung, nicht nur Unternehmensbeteiligungen einer Branche oder eines Landes zu erwerben, sondern regional zu streuen. Und für Anhänger eines defensiveren Anlagestils bedeutet es, nicht nur auf verzinsliche Wertpapiere zu setzen, sondern auch Unternehmensbeteiligungen nicht zu vernachlässigen.

Auch wenn ich es zu vermeiden versuche, mich laufend über unseren eigenen Investmentansatz auszulassen: An dieser Stelle will ich kurz darauf verweisen, dass die im Rahmen von ONVEST angebotenen Fonds-Portfolios definitiv zur ersteren Kategorie gehören. Hier sind die einzelnen Bausteine aufeinander abgestimmt und von Beginn an für einen mehrjährigen Anlagehorizont aufeinander ausgerichtet worden. Ein umfangreicher Depotcheck ist insofern nicht nötig. Selbstverständlich können Sie für sich prüfen, ob das aktuelle Preisniveau an den Börsen, das sich in den Preisen Ihrer Fondsanteile wiederspiegelt, aus Ihrer Sicht so günstig geworden ist, dass Sie weitere Anteile nachkaufen wollen. Das ist der Jagd nach Schnäppchen im Supermarkt durchaus vergleichbar.

In meinem Freundeskreis kenne ich durchaus Depots, die eher dem Zufallsprinzip folgen. Hier sollte der Depotauszug Anlass sein, klar Schiff zu machen, wie wir Hamburger sagen. Also meine Wertpapiere unter die Lupe zu nehmen und in ihrer Eignung für meine Anlageziele zu hinterfragen. Und mir dann selber eine Struktur zu geben, mich an einer Vorlage zu orientieren – wie ONVEST – oder aber das Gespräch mit meinem Berater zu suchen und meine Wertpapieranlagen auf meine persönliche Situation abzustimmen.

Apropos persönliche Situation: Im Poesiealbum meiner ältesten Nichte wurde ich dieser Tage fündig – zumindest, was die oben angesprochene Gelassenheit anbelangt. Da heißt es so schön:

Unsere Zeit vergeht geschwind,

nimm die Stunden, wie sie sind.

Sind sie bös, lass sie vorüber,

sind sie gut, dann freu dich drüber.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gutes Jahr 2019,

herzlichst

Wolff Seitz
Leiter Produktmanagement Investment

Seine ersten beiden Aktien kaufte er als Teenager 1987 inmitten des schwarzen Oktobers – leider nicht am Tiefpunkt und zudem beides deutsche Autotitel, also ohne Risikostreuung. Um diese und ähnliche Fehler zu reduzieren, absolvierte er bei einer norddeutschen Regionalbank zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann und parallel zu seiner Tätigkeit als Anlageberater ein BWL-Studium an der FernUniversität Hagen. Sein Ziel für ONVEST: Kapitalanlage entmystifizieren – die Börse ist der Wochenmarkt für Wertpapiere – und den Zugang zur professionellen Geldanlage so einfach und komfortabel wie möglich machen.

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