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3. Dezember 2019

Bedienungsanleitungen zu Fonds – ein notwendiges Übel?

Verkaufsprospekte, Factsheets, wesentliche Anlegerinformationen – das ergibt schnell ein Gesamtpaket von über 70 Seiten, die der potenzielle Anleger zu seinem Fonds erhält. Muss man das alles lesen!? Jein.


Liebe Leserin, lieber Leser,

mein nächstjüngerer Bruder darf sich meiner Bewunderung gewiss sein, denn in meinen Augen ist er ein technisches Genie. Die Bedienung jedweder Geräte, egal ob Smartphone, Waschmaschine oder Hybrid-Fahrzeug, erschließt sich ihm geradezu intuitiv. Und im Zweifelsfall gilt ausprobieren vor studieren – die jeweils erhältlichen Bedienungsanleitungen benötigt er zumindest nicht.

Mir ist dieses Talent leider verwehrt geblieben, weswegen ich ein dankbarer Nutzer der die Gerätschaften begleitenden Literatur in Form von Bedienungsanleitungen bin. Gleichwohl muss ich zugeben, dass ich von den Autoren derselben bisweilen enttäuscht werde. Das passiert vor allem bei den Exemplaren, die – vermutlich aus Kostengründen – besonders knapp gehalten werden. Und in denen deswegen einzelne Schritte so verkürzt dargestellt werden, dass es mir schwerfällt, diese in der Praxis nachzuvollziehen. Ein Radiowecker meiner Tante hat es aus diesem Grund nie auf ihren Nachttisch geschafft.

Transparenz durch Verkaufsprospekte

Auch bei Investmentfonds gibt es begleitende Literatur. Hier allerdings erscheint den meisten Anlegern das Material nicht zu knapp, sondern deutlich zu umfangreich geraten. „Wer soll denn das alles lesen?“, schallt es mir regelmäßig entgegen, wenn ich auf die beispielgebende Transparenz der Geldanlage in Fonds zu sprechen komme. Ausdruck der Transparenz ist ein umfangreicheres Paket, das die Fondsgesellschaft für jeden Fonds in Form eines Verkaufsprospektes, wesentlicher Anlegerinformationen sowie eines Jahres- bzw. Halbjahresberichtes zur Verfügung stellen muss.

Denn der Gesetzgeber hat es gut mit uns Verbrauchern gemeint. Damit wir nicht Gefahr laufen, die Katze im Sack zu kaufen, können wir uns allein im jeweiligen Verkaufsprospekt auf knapp 60 bis 70 Seiten unter anderem über die Rollen der für den Fonds verantwortlichen Akteure, also der Kapitalverwaltungsgesellschaft, der Verwahrstelle, des Portfoliomanagers und des Wirtschaftsprüfers, informieren. Wir erhalten ausführliche Risikohinweise, uns werden die Anlagegrundsätze und die Anlagegrenzen beschrieben, und auch an einem Abriss über steuerrechtliche Vorschriften fehlt es nicht.

Die wesentlichen Anlegerinformationen (wAI)

Gut zu wissen: Kennt man einen, kennt man (fast) alle. Denn die Inhalte der Verkaufsprospekte sind in weiten Teilen gesetzlich vorgeschrieben. Und die steuerrechtlichen Vorschriften – deutscher Fonds – sind notwendigerweise identisch. Wenn Fonds in die gleichen Vermögenswerte, also z.B. europäische Standardaktien, investieren, sind sich auch die Risikohinweise sehr ähnlich. Habe ich also in jüngerer Zeit schon mal einen Verkaufsprospekt gelesen, reicht es mir zumeist, bei vergleichbaren Fonds die wesentlichen Anlegerinformationen (wAI), bei ausländischen Fonds als Key Investor Information Document (kurz KID oder KIID) bezeichnet, zu lesen. Bei diesen handelt es sich um eine zweiseitige Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte. ONVEST-Anleger bekommen die wAI bereits unaufgefordert per Mail zugesendet. Und sollten danach Fragen offen bleiben, steht mir der jeweilige Verkaufsprospekt immer noch zur Verfügung.

Das Factsheet

Ein Hinweis sei gestattet: Das von vielen Fondsgesellschaften zusätzlich angebotene Factsheet erhält auch interessante Informationen. Aber diese konzentrieren sich auf die aktuelle Zusammensetzung und Strategie des Fonds – der Verkaufsprospekt hingegen beschreibt, was dem Fonds alles erlaubt ist. Und wer im Factsheet nicht nur die fünf oder zehn größten Positionen seines Fonds sehen will, schlägt im Jahres- bzw. Halbjahresbericht nach. Hier werden zu zwei Stichtagen tatsächlich alle zum Stichtag gehaltenen Vermögenswerte präsentiert – und alle während des Geschäftsjahres getätigte Umsätze.

Haben Sie also bislang den Griff zur Fondsliteratur gescheut, laden Sie sich die Literatur eines Ihrer Fonds in PDF-Form auf Ihren Rechner oder Ihren E-Book-Reader. Im schlimmsten Fall stellen Sie nach dem Lesen fest, dass Sie schon alles wussten. Und im besten Fall erschließen sich Ihnen von da an Fonds – aber auch andere Kapitalanlagen – geradezu intuitiv. Meine Bewunderung wäre Ihnen gewiss.

Mit herzlichen Grüßen aus dem hohen Norden,

Wolff Seitz
Leiter Produktmanagement Investment

Seine ersten beiden Aktien kaufte er als Teenager 1987 inmitten des schwarzen Oktobers – leider nicht am Tiefpunkt und zudem beides deutsche Autotitel, also ohne Risikostreuung. Um diese und ähnliche Fehler zu reduzieren, absolvierte er bei einer norddeutschen Regionalbank zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann und parallel zu seiner Tätigkeit als Anlageberater ein BWL-Studium an der FernUniversität Hagen. Sein Ziel für ONVEST: Kapitalanlage entmystifizieren – die Börse ist der Wochenmarkt für Wertpapiere – und den Zugang zur professionellen Geldanlage so einfach und komfortabel wie möglich machen.

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